Forschendes Lernen

Was bedeutet forschendes Lernen in der Kita?

Wenn es um forschendes Lernen geht, hat vermutlich jeder ein Bild im Kopf. Nicht selten hat es mit Reagenzgläsern, Schutzbrillen oder Mikroskopen – und fast ausschließlich mit Naturwissenschaften und Schule – zu tun.

Aber forschendes Lernen ist mehr als das! Und vor allem ist es etwas, das auch schon in der Kita große Relevanz haben sollte.

Forschendes Lernen fördert Kinder und Jugendliche dabei, neue Wege zu gehen und zu lernen, eigenständig zu lernen. Mit Blick auf die Zukunft ist gerade diese Kompetenz ungeheuer wichtig. Denn fertige Lösungen für die noch unbekannten Herausforderungen von Morgen können wir Kindern nicht beibringen.

Was wir aber sehr wohl können, ist es Ihnen zu ermöglichen, Fragen zu stellen, Probleme zu erkennen und selbst neue Lösungen zu finden.

Forschen, lernen, analysieren – das alles schon in der Kita? Sollten Kinder da nicht einfach auch spielen dürfen?

Ja, genau das dürfen und sollen sie sogar tun. Das Spiel selbst ist sogar die wichtigste Möglichkeit zu lernen. Dabei geschieht das Lernen für das Kind unbewusst. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Kinder keine passiven Konsumenten bleiben, sondern aktive Gestalter ihres Spiels und somit ihres Lernprozesses werden können.

Das kann beispielsweise dann geschehen, wenn Kindern nicht „fertige“ Spielsachen vorgesetzt werden, die nach Regeln und Vorgaben lediglich „bearbeitet“ werden müssen, sondern wenn sie aus Alltagsmaterialien selbst kreative Ideen entwickeln können. Welches Kind kann nicht aus Stöckern, Steinen, Kartons oder Filtertüten die tollsten Spiele erfinden, Bauwerke zaubern und Phantasiewelten erschaffen? Sachen zum Spielen statt Spielsachen eben.

Beim forschenden Lernen – und so eben auch in der Forscherhaus-Pädagogik – wird daher nicht nach vorher festgelegten Bauplänen, Schablonen oder Abläufen gespielt und gelernt.

Hilfestellung statt Lösungen

Vielmehr sollen Kinder lernen, selbst Fragen zu stellen. Das können vermeintlich einfache Fragen sein. „Was ist das?“ oder „Was kann ich damit machen?“. Was auf den ersten Blick so einfach klingt, kann einen ganzen bunten Strauß an Antworten liefern und kreative Prozesse in Gang setzen.

Überlegen, Ideen und Lösungswege entwickeln – in der Forscherhaus-Pädagogik sind wir in erster Linie dafür da, um Kindern Hilfestellung dabei zu geben, keine fertigen Lösungen.

Denn dann sind es die eigenen Ideen der Kinder, die zum Erfolg führen – wenn auch manchmal nicht sofort oder auf Umwegen. So oder so ist es das EIGENE Handeln, das etwas bewirkt. Eine wesentliche Lernerfahrung, die motiviert, das Selbstbewusstsein stärkt, Vertrauen in die eigenen Kompetenzen schafft und das Kind damit stark macht.

Spielerisch zum Weltentdecker

Wenn es gelingt, Kindern diese Möglichkeiten zu eröffnen, also für die Kinder relevante Themen unmittelbar erfahrbar zu machen, fällt es ihnen im nächsten Schritt leichter, sich in abstraktere Inhalte hineinzuversetzen. Dann können Verbindungen zu anderen Situationen hergestellt werden, die bis dahin verborgen waren. Die jeweilige Lebenswelt der Kinder muss dabei die Ausgangssituation sein, um Zusammenhänge in der Welt zu verstehen. Hier holen wir sie spielerisch ab und nehmen sie mit in die große Welt. Ganz behutsam, immer ein Stückchen mehr.

Somit ist forschendes Lernen nach der Forscherhaus-Pädagogik nicht auf Naturwissenschaften oder gar MINT-Förderung beschränkt und es hat auch nichts damit zu tun, nur bestimmte Experimente durchzuführen.

Es ist vielmehr unser ganzheitlicher Weg, Kinder stark darin zu machen, ihr Leben selbstständig, selbstbestimmt und aktiv führen zu können.

Wir freuen uns, wenn Sie diesen Weg mit uns gemeinsam gehen.